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Auslandssemester in Vancouver – Elisabeth Resch (6B) erzählt über ihre bisherigen Erfahrungen

by | 3. Mai 2023 | Aktuelles, Menschen

Mein Name ist Elisabeth und ich mache gerade ein Auslandssemester in Vancouver, Kanada. In Österreich besuche ich die 6.Klasse des BRG Steyr. Hier in Vancouver gehe ich auf die Templeton Secondary High School. In diesem Bericht erzähle ich von den Erfahrungen, die ich bisher schon gesammelt habe.

Der Anfang – Ins Ausland wollte ich schon immer. Eigentlich hatte ich vor, mir etwas mehr Zeit zu lassen, doch dann fand ich heraus, dass ich bereits mit 15 Jahren die Möglichkeit auf einen Auslandsaufenthalt habe.  Das war ungefähr in der 4. Klasse Unterstufe. Langsam und vorsichtig brachte ich meinen Traum dann meinen Eltern näher. Anfangs haben sie mich nicht ernst genommen, was ich auch verstehe. Hier muss man erwähnen, dass ich damals noch nie auf einem anderen Kontinent außer Europa gewesen bin. Jedoch akzeptierten und unterstützten meine Eltern mein Vorhaben nach einiger Zeit.

Die Planung – Als Nächstes musste ich mich zuerst für ein Land entscheiden. Ich machte dies per Ausschlussverfahren: Ich suchte nach einem englischsprachigen Land, mit angenehmen Visum Bedingungen und einem hohen Lebensstandard. Kanada. Meine Mutter hat mich bei meiner Entscheidung stark beeinflusst, wofür ich ihr im Nachhinein auch dankbar bin, sonst würde ich jetzt wohl aus Südafrika schreiben. Nun musste ich mich für eine Agentur entscheiden. In meinem Fall TravelWorks. Bei einem Auslandssemester gilt: ,,Der frühe Vogel fängt den Wurm.‘‘ Desto früher man mit der Planung beginnt, desto besser. Ich habe mehr als ein Jahr vor meiner Abreise meine Buchung abgeschlossen. Bei der konnte ich nicht nur die Stadt sondern auch die Schule, auf der ich das Auslandssemester verbringen werden würde, auswählen. Danach herrschte Stille. Hin und wieder musste ich Dokumente ausfüllen, Papiere unterschreiben, die Schule über mein Vorhaben informieren. So verging ein ganzes Jahr.

Die Umsetzung – Am 1. Februar 2023 war es dann so weit. Mein Flug ging aus Wien nach Vancouver über Frankfurt. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Tag. Es fühlte sich so unreal an, magisch, einfach faszinierend und beängstigend zugleich. Ein Gefühlschaos. Als ich dann meine Gastfamilie kennenlernte, bin ich etwas nervös gewesen. Ich war jetzt mehr oder weniger auf mich allein gestellt. Die ersten Tage waren anstrengend. Der Jetlag, die Zeitverschiebung und Reiseübelkeit machten mir zu schaffen. Anfangs habe ich mich zurückgezogen, mich unsicher gefühlt. Die kanadischen Schüler*innen hatten wenig Interesse daran, mich kennenzulernen. Ganz verstehe ich das noch nicht, doch mittlerweile habe ich doch schon ein paar kanadische Freunde gewonnen. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich dann auch an die Veränderungen. Nach dem ersten Monat kannte ich mich schon aus, wie Kanada so funktioniert. Jetzt, nach zwei Monaten, fühle ich mich schon wie zu Hause.

Die Schule – Mein Schultag beginnt um 8.40 Uhr und endet um 15.00 Uhr. Ich habe täglich dieselben vier Fächer, in meinem Fall Englisch, Mathematik, Kunst und Drama. Bei der Wahl sollte man darauf achten, dass es sich um Gegenstände handelt, die einem gefallen, weil man sich dann täglich mit ihnen beschäftigen muss. Des Weiteren gibt es noch die so genannte ,,FIT‘‘-Einheit, im Großen und Ganzen eine Freistunde, die für Bildungszwecke genutzt wird. In dieser Stunde kann man Hausübung in der Bücherei machen, Lehrer*innen um Hilfe bitten, oder mit dem ,,counsellor‘‘ reden. Das kanadische Schulsystem empfinde ich derzeit als etwas frustrierend, das kann sich aber noch ändern. Ansonsten bin ich noch der Theater-Gruppe beigetreten, die hier sehr ernst genommen wird. Auch die Film-Gruppe kann ich sehr weiterempfehlen, da die Filme, die an meiner Schule entstehen, sehr professionell wirken.

In meiner Freizeit schau ich mir Sonnenuntergänge am Strand an, gehe mit Freunden ins Zentrum von Vancouver oder betreibe Sport im Fitness-Center. Ich bin hier selbstständig und fast vollkommen unabhängig, was einerseits wundervoll ist, aber andererseits auch eine große Verantwortung. Meine Gastschwestern sind mir in diesen zwei Monaten sehr ans Herz gewachsen. Wir unterstützen einander und haben sehr viel Spaß gemeinsam, wofür ich auch sehr dankbar bin.

Die Zukunft – Am 30. Juni fliege ich zurück. Ich werde ganz traurig, wenn ich daran denke, da ich noch nicht wirklich zurück möchte und mir das auch nicht vorstellen will. Das wird bestimmt sehr schwer. Wahrscheinlich werden sogar noch mehr Tränen fließen als bei meiner Abreise aus Österreich. Ich habe sehr viel Kontakt mit Menschen aus weit entfernten Teilen der Erde. Die einzigartigen Erfahrungen, die ich gerade sammle, werden mich bestimmt mein Leben lang begleiten, genauso wie die Freundschaften, die ich hier knüpfe.

 

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