Hi, mein Name ist Genovefa Neurauter und ich verbringe gerade mein Auslandsjahr in Irland. Ende August 2022 ging es für mich los, seitdem wohne ich hier in einem Vorort von Cork, der zweitgrößten Stadt Irlands, die im Süden der Insel liegt, in einer Gastfamilie und besuche eine irische Schule.
Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter, meiner italienischen Gastschwester und mir. Am Anfang ist alles aufregend und neu. Klar, anderes Land, andere Sprache, fremdes Haus, man lebt mit Leuten zusammen, die man überhaupt nicht kennt, neue Schule und neue Freunde. Vieles ist anders als zuhause. Ich hatte das Glück, mich mit meiner Gastschwester von Anfang an super zu verstehen und meine Gastfamilie ist wirklich nett, aber nachdem man begonnen hat, sich einzugewöhnen, wird alles wieder anders. Nichts ist mehr neu, man hat Freunde gefunden, mit denen man sich zwar versteht, aber noch nicht sehr eng ist und man beginnt Familie und Freunde von zuhause vermissen. Die ersten Monate waren schön, aber auch manchmal schwierig, doch mit der Zeit wird alles einfacher. Mittlerweile ist mein Auslandsjahr fast zu Ende, ich hatte die beste Zeit und ich habe nur etwas mehr als einen Monat übrig, bevor es für mich wieder zurück nach Österreich geht.
Das Schulsystem hier in Irland ist etwas anders als in Österreich. Viele Schulen sind reine Mädchen- oder Jungsschulen und Schuluniform gibt es eigentlich an jeder Schule. Ich gehe auf eine kleine, für Jungs und Mädchen gemischte Secondary School bei mir im Ort. Die Secondary School dauert 6 Jahre alt und ist den Junior Cycle und den Senior Cycle unterteilt. Ich bin im 4th Year, das auch Transition Year genannt wird. Wie der Name verrät, ist es ein Übergangsjahr zwischen dem Junior Cycle und dem Senior Cycle, in dem man mehr praktische Sachen lernt und nicht das Schulische im Vordergrund steht. Das bedeutet, dass wir in den Nebenfächern ein Kurssystem haben, und alle 9 Wochen zu einem anderen Fach wechseln, ich hatte zum Beispiel Nutrition, Yoga, Woodworks und mehr. Außerdem haben wir viele berufsorientierte Workshops, mussten ein Praktikum machen, haben ein Theaterstück aufgeführt und waren auf vielen Trips. An meiner Schule sind relativ viele Internationals, die meisten davon Spanier und auch einige Deutsche. Da wir so viele sind, ist es schwieriger, sich mit irischen Schülern anzufreunden, deshalb sind die meisten meiner Freunde hier Austauschschüler wie ich. Neben meinem Englisch hat sich daher auch mein Hochdeutsch verbessert.;) Das Englisch der Iren zu verstehen, war für mich eigentlich nie ein großes Problem, meine Gedanken in Worte zu fassen und mich zu erklären, war schwieriger, doch mit der Zeit wurde auch das immer besser.
Mein Schultag beginnt morgens um 8:45 und endet immer erst um 15:35, daher bleibt nach der Schule eigentlich nicht so viel Zeit. Meistens bleibe ich nach der Schule mit meinen Freunden noch etwas im Ort oder wir gehen an den Strand. Ich habe außerdem einen Segelkurs gemacht und spiele Fußball im Verein im nächstgrößeren Ort, dafür habe ich ein- bis zweimal die Woche Training und an den Wochenenden haben wir öfter ein Spiel. Ansonsten treffe ich mich an den Wochenenden mit Freunden und wir fahren nach Cork oder machen Ausflüge quer durch Irland.
Ich kann es nur jedem empfehlen, ein Auslandsjahr zu machen, denn in den ca. 8 Monaten, die ich hier bin, habe ich so viel gelernt, die besten Freunde gefunden und Irland ist für mich zu einem zweiten Zuhause geworden.