Professor Stanzel, der Stifter des Förderpreises für Schüler*innen der Oberstufe des BRG Steyr, wurde 1923 in Molln geboren. Von 1934 bis 1940 besuchte er das BRG Steyr. Untergebracht war er während dieser Zeit im Konvikt der Franziskaner im Schloss Vogelsang.
Als Elfjähriger wurde Franz Karl Stanzel im Februar 1934 Zeuge der Kämpfe zwischen den Truppen des Ständestaates unter Kanzler Dollfuß und dem Republikanischen Schutzbund auf der Ennsleite. Vier Jahre später erlebte er im März 1938 den „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich.
Im Frühjahr 1940, Franz Karl Stanzel besuchte damals die siebte Klasse, erschien am BRG Steyr ein junger Marineoffizier und warb für die Meldung zur Kriegsmarine. Um der Enge des Kleinstadtlebens und der Strenge der Schule zu entgehen, meldete sich Franz Karl Stanzel freiwillig zur Marine. Er hat also anders als seine Klassenkollegen, die 1941 maturierten, niemals eine Matura am BRG Steyr abgelegt. 1942 geriet er nach der Versenkung seines U-Bootes im Mittelmeer in englische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr aus Kriegsgefangenenlagern in England und Kanada studierte er an der Universität Graz Anglistik. Er lehrte an den Universitäten Göttingen und Erlangen in Deutschland, später war er Professor für Anglistik in Graz. 2013 erschien seine Autobiographie „Verlust einer Jugend“.
Professor Stanzel sprach vor den Schüler*innen der 6C-Klasse. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, jungen Menschen in der kritischen Rückschau auf sein eigenes Leben näherzubringen, was es bedeutet hat, in den schwierigen Jahren zwischen 1934 und 1940 Schüler unserer Schule gewesen zu sein.
Ein Mitschnitt des Vortrags und die Fragen des anschließenden Gesprächs für den Podcast sind in Arbeit.
Fotocredit: © by BRG Steyr Michaelerplatz