WPG „Stolpersteine“ erinnert an das Schicksal der Geschwister Walter, Hugo und Renée Garde.
Die Geschwister Hugo, Walter und Renée Garde besuchten in den Jahren 1931 – 1938 das BRG Steyr. Ihre Eltern stammten aus Polen, wanderten nach Steyr aus und führten ein Geschäft in der Engen Gasse Nr. 18. Die drei Kinder wurden in Steyr geboren und die Familie war jüdischen Glaubens.
Jakob Garde, der Vater der drei Geschwister, wurde am 13. Juli 1938 mit anderen Steyrer Juden von der Gestapo verhaftet und am Tag darauf nach Linz gebracht.[1] Die Geschäfte ihrer Eltern wurden 1938 arisiert. Anfang September 1938 ging die Familie zurück nach Krakau, wo Jakob Garde 1897 geboren wurde, oder sie wurde zwangsweise dorthin deportiert. Bis auf die Mutter, Marie Garde, wurde die Familie in ein unbekanntes Lager deportiert und dort vermutlich ermordet.[2] 2006 wurde an der Außenmauer des BRG Steyr Michaelerplatz eine Gedenktafel für neun jüdische Schüler*innen angebracht, die im Holocaust ermordet wurden. Auch Hugo, Walter und Renée Garde sind dabei.
Für die Familie Garde werden am 24. Mai 2023 Stolpersteine als Erinnerungsmerkmale vor ihrem Wohn- und Arbeitsort Enge Gasse Nr. 18 verlegt.
Die Schüler*innen des WPGs drehten über die Geschwister Walter, Hugo und Renée einen Film, die sog. „garde.stories“, auf dem Dachboden. Dafür bauten sie aus vorhandenen Möbeln ein „historisches“ Klassenzimmer auf. Am 16.02.23 präsentierten sie ihren Film vor den 4. Klassen und baten sie anschließend um das Ausfüllen eines Fragebogens zu den Themen Antisemitismus, Zweiter Weltkrieg und Verfolgung.
Fotocredit: © by BRG Steyr Michaelerplatz
Quellen:
[1] Polizeigefängnis Steyr, Arrestanten-Protokollbuch von 1.10.1936 – 31.8.1938, 297
[2] DÖW, Opferdatenbank; vgl. Vergessene Spuren (1998), 162