Am Donnerstag, 15. Februar 2024 haben 11 Schüler*innen der Oberstufe des BRG Steyr Michaelerplatz am 1. Global Goals Design Jam Steyr im Museum Arbeitswelt teilgenommen, bei welchem diese Zukunfts-Lösungen für die Stadt Steyr entwerfen und im Anschluss präsentieren sollten.
Am Morgen wurden die Teilnehmer*innen erstmal in Teams eingeteilt. Um möglichst viele verschiedene Perspektiven mit einzubeziehen, bestanden diese jeweils aus einer Schülerin bzw. einem Schüler der teilnehmenden Schulen sowie einem Lehrling der involvierten Steyrer Unternehmen.
Das gesamte Event, von der ersten Begegnung mit dem Thema bishin zur Erarbeitung und Präsentation der Lösungen, wurde in Form eines Design Thinking Prozesses unter der Anleitung von sechs Moderator*innen abgehalten.
Im ersten Programmpunkt ging es darum, einen persönlichen Zugang zum Thema zu finden, indem individuell Fragen wie “Klimaneutral – was ist das?”, “Personen – wen betrifft das?” und “Trends – was passiert in diese Richtung?” auf Post-Its beantwortet werden mussten. Zudem wurde von der Stadträtin Katrin Auer die Leitfrage “Wie könnte unser Beitrag – als Jugendliche und junge Menschen – zu einer klimaneutralen Stadt Steyr aussehen?” vorgestellt.
Nach der Ausarbeitung der Fragestellungen im Team ging es für die Teilnehmer*innen in die Innenstadt, um möglichst viele Menschen unterschiedlicher Alters- und Bevölkerungs-Gruppen zu interviewen.
Ein Team begab sich beispielsweise zurück in unser Schulgebäude, um Prof. Martin Kreundl sowie zwei Schülerinnen der 3DM-Klasse zu folgenden Themen zu befragen: “Was bedeutet für dich Klimaneutralität?”, “Was trägst du zum Klimaschutz bei?” und “Was würdest du gerne beitragen?” bzw. “Welche Probleme gibt es, die dich daran hindern, mehr dazu beizutragen?”
Prof. Martin Haberbauer, der Koordinator aufseiten des BRG Steyr Michaelerplatz, fasst die Ergebnisse folgendermaßen zusammen: “Es war ein sehr interessanter Tag, sehr produktiv, sehr ereignisreich, auch die verschiedenen Perspektiven unserer Interviewpartner*innen waren spannend.” Christian Pühringer, Ausbildungsmeister für Elektrotechnik bzw. Mechatronik bei Steyr Automotive, fügt hinzu: “Es war für mich sehr interessant, die Meinungen und Denkweisen in den verschiedenen Altersgruppen zu erkennen und auch sehr interessant, wie die Jungen über den Klimawandel denken und welche Ideen sie schon haben. Es wurden Sachen angesprochen, mit denen wir nicht gerechnet hätten.”
Im Anschluss an das Sammeln von Meinungen, Ideen und Perspektiven ging es daran, fiktive Personen zu erstellen, welchen mit den Lösungen geholfen werden soll. Ein Team generierte hierfür einen 17-Jährigen namens Luis, der von seinen Altersgenoss*innen als “uncool” empfunden wird, weil er sich für den Klimaschutz einsetzt und klimabewusst handelt, indem er beispielsweise Second-Hand-Kleidung trägt. Hierfür stellte sich die Gruppe die Frage “Wie können wir Luis dabei unterstützen, dass seine Einstellung und sein Lebensstil bei Gleichaltrigen als cool angesehen werden und dass er andere auf diese Reise mitnehmen kann?”.
Im nächsten Schritt mussten konkrete Ideen zur Lösung des erarbeiteten Problems gefunden und anschließend geordnet werden, wobei keine Lösungsansätze im Vorhinein ausgeschlossen werden sollten, die oben vorgestellte Gruppe entschied sich unter anderem für klimafreundliche Bekleidung.
Nun waren ein Prototyp zu basteln, wobei Alltags-Gegenstände wie Bauklötze, Spielzeug-Figuren und Karton zum Einsatz kamen, und ein Flipchart mit der Idee, der Zielgruppe sowie dem Problem bzw. möglichen Lösungsvorschlägen zu erstellen.
Das so erstellte Anschauungsmaterial wurde nun für den um 16:00 Uhr im Festsaal des Museum Arbeitswelt stattfindenden “Pitch” verwendet, bei welchem die Projekte im Rahmen eines öffentlichen Events etwa 200 Besucher*innen, unter welchen sich auch Entscheidungsträger*innen der Stadt Steyr befanden, vorgestellt wurden. Auch hier stand die Kreativität im Vordergrund: Desto neuartiger und innovativer, desto besser. Abschließend wurden die Projekte durch eine Jury bewertet, welche folgenden Ideen den Vorzug gab:
Das Team “Waldgrün” wurde für das Projekt “Steyr ins Glück”, welches die Involvierung der älteren Bevölkerung, die oftmals keinen Zugriff auf das Internet und speziell Social Media hat, thematisiert, mit dem ersten Platz ausgezeichnet.
Der zweite und dritte Platz gingen an die Gruppen “Orange” und “Apfelgrün”. Erstere hat das Konzept für eine App namens “Ecoscore” erarbeitet, welche Menschen die Möglichkeit geben soll, mit kleinen umweltfreundlichen Aufgaben Punkte zu sammeln und diese in der Region einzulösen. Der “Steyrer Ring”, ein Verkehrsring um die Innenstadt, soll besseren Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln schaffen, die Innenstadt von motorisiertem Individualverkehr befreien und durch umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Leih-Räder ersetzen.
Wir bedanken uns bei Jan Holczmann, Johannes Kramlinger und David Schuller (6C) sowie Rudolf Aichinger, Simon Haslinger, Florian Hochstöger, Julian Lainerberger, Felix Ludwig, Moritz Mayrhofer, Kilian Schultes und Regina Steffelbauer (7A) für ihr Engagement und ihren Beitrag zur Klima-Strategie der Stadt Steyr!
Fotocredit:
Bilder 1-4: © by Martin Haberbauer
Bilder 5-13: © by Zukunftsregion Steyr