Certamen Latinum Graecumque XXXVI anno MMXXII in Austria Superiore*
* 36. Wettbewerb Latein und Griechisch in Oberösterreich 2022
Anders als in den Vorjahren fand die Landesolympiade Latein und Griechisch heuer wieder in Präsenz – im stilvollen Rahmen der Redoutensäle in Linz – statt.
111 Schüler*innen aus 14 Gymnasien in Oberösterreich nahmen an den fünf Bewerben (Latein Langform Ober- und Unterkurs, Latein Kurzform, Griechisch Ober- und Unterkurs) teil. Hanna Lederhilger und Jonas Untersperger (7A) vertraten das BRG Steyr. Corona-bedingt konnten Hanna Inselsbacher und Clemens Blumenschein (7B) das BRG-Team leider nicht wie vorgesehen verstärken.
Am Vormittag wurden die Klausuren geschrieben, anschließend waren die Schüler*innen in der Kantine des Landhauses zum Mittagessen eingeladen. Währenddessen korrigierte ein Team oberösterreichischer Lehrer*innen die Übersetzungen. Die Preise wurden am Nachmittag vergeben. Prof. Dr. Gottfried Kreuz von der Universität Salzburg, Bildungsdirektor Dr. Alfred Klampfer und LAbg. Mag. Regina Aspalter zeigten sich in ihren Reden vom Engagement der Teilnehmer*innen beeindruckt und unterstrichen die Bedeutung von Latein und Griechisch im Fächerkanon der AHS.
Der Vorbereitungskurs zur Olympiade stand heuer unter dem Motto „Marcus Tullius Cicero – Politiker, Privatmann, Redner, Philosoph“. Das Vorbereitungsskriptum versammelte eine Vielzahl von Texten des berühmten römischen Schriftstellers. Die Teilnehmer*innen des Vorbereitungskurses lasen Ausschnitte aus Ciceros Reden als Anwalt und Politiker sowie aus seinen philosophischen Werken, lernten jedoch auch die private Seite des Römers in seinen Briefen und autobiografischen Texten kennen.
Der Klausurtext der Kurzform Latein stammte aus Ciceros philosophischem Werk „De officiis“ („Über das pflichtgemäße Handeln“) und war von großer Aktualität. Cicero spricht in dieser Passage über iustitia (Gerechtigkeit) und iniustitia (Ungerechtigkeit). Er definiert die Begriffe und meint: „Ein Mensch, der andere nicht verteidigt und sich dem Unrecht nicht widersetzt, wenn er kann, ist so schuldig, wie wenn er Eltern, Freunde oder die Heimat im Stich ließe.“
Barbara Steiner
Foto 1: Die Klausur in den Redoutensälen Linz
Foto 2 (von links nach rechts): LAbg. Regina Aspalter, Barbara Steiner, Jonas Untersperger, Hanna Lederhilger, Peter Glatz (Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Lateinlehrer*innen OÖ)