Zum fünften Mal wurde im Schuljahr 2020/21 der von Prof. Franz Karl Stanzel gestiftete Preis für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe ausgeschrieben. Die besten Beiträge zum Jahresthema „Zwischenräume“ wurden von einer Jury aus Lehrerinnen und Lehrern des BRG Steyr prämiert. Corona-bedingt fand die Preisverleihung wie im Vorjahr im kleinen Kreis statt. Am 9. Juli 2021, dem letzten Schultag, überreichte Dir. Bachmayr den Gewinnerinnen und Gewinnern die Urkunden und Geldpreise.
Preisträgerinnen und Preisträger:
- Nelly Koller (5C 2020/21): Bild „Walk Through Avenue“
- Carmen Schedlberger (7A 2020/21): Bild „Fehlende Teile“
- Valerie Kimbacher, Anna Mayr (7C 2020/21): DG-Projekt „Labyrinth”
- Michael Himmelbauer (6A 2020/21): „Microsoft – Ein Technik-Podcast“
- Florian Nowitzki (6A 2020/21): Podcast „Flüchtlinge aus Afrika“
- Leonhard Peham (6B 2020/21): Podcast „Zwischen den Kriegen“
Zu den Beiträgen:
Bild „Walk Through Avenue“

Bild „Fehlende Teile“

DG-Projekt „Labyrinth“

Das dreidimensionale Modell von Anna Mayr und Valerie Kimbacher kombiniert ein quadratisches mit einem kreisförmigen Labyrinth. Die Schülerinnen haben den gesamten Arbeitsprozess in Form einer PowerPoint-Präsentation dokumentiert: Beginnend bei der Ideenfindung über die Planung mit Skizzen und Maßen, die einzelnen Modellierungsschritte bis zur Visualisierung mit der Zuweisung von Materialien und der Platzierung von Lichtquellen sowie dem Rendern fotorealistischer Bilder.
Ein kreisförmiges Labyrinth steht im Zentrum eines quadratischen. Beide Labyrinthe wurden als Extrusionskörper eines entsprechenden zweidimensionalen Profils erzeugt. Für den Grundriss des inneren Teils wurde eine komplexe Polygonfläche aus Kreisbögen und Strecken erstellt. An den vier Ecken des äußeren Teils steht jeweils ein achteckiger Turm. Als Start und Eingang dient ein Tor, das dem Stil der Gotik nachempfunden ist. Hat der Besucher bzw. die Besucherin das äußere Labyrinth erfolgreich durchquert, so erwartet ihn bzw. sie eine Wendeltreppe, die den zylindrischen inneren Teil einmal umläuft. Die Modellierung der Treppe nutzt auf geschickte Weise die Raumtransformationen und die Booleschen Operationen Vereinigung und Differenz aus. Das Ziel und Zentrum des Labyrinths bildet ein Brunnen, dessen Becken durch Extrusionskörper modelliert wurden. Der Wasserzulauf erfolgt über einen Drehkörper, der durch Rotation einer Freiformkurve erzeugt wurde.
„Microsoft – Ein Technik-Podcast“ von Michael Himmelbauer gibt im ersten Teil einen Überblick über die Geschichte sowie die Produkte des US-amerikanischen Technologiekonzerns Microsoft, der 1975 von Bill Gates und Paul Allen gegründet wurde. Seit 2012 bietet der Konzern nicht nur Software, sondern auch die dafür benötigte Hardware an. Der Gestalter berichtet im zweiten Teil seines Podcasts über seine eigenen Erfahrungen mit Produkten von Microsoft und lässt zum Abschluss Prof. Spernbauer vom BRG Steyr zu Wort kommen, der über den Einsatz eines Surface Tablets im Unterricht sowie über Microsoft Teams als digitale Lernplattform im Corona-bedingten Homeschooling spricht. Produkte von Microsoft, so das Fazit des Gestalters, stellen eine echte Unterstützung im Schulalltag dar, um Zwischenräume zwischen uns zu verringern.
Mit großer Empathie erzählt Florian Nowitzki in seinem Podcast „Flüchtlinge aus Afrika“ vom Schicksal des 15-jährigen Aman aus Somalia, der von seiner Mutter losgeschickt wird, um in Europa ein besseres Leben führen zu können. Die fiktive Geschichte beruht auf realen Fakten. Der Jugendliche schlägt sich bis nach Ägypten durch und arbeitet monatelang hart, um die Fahrt in einem kleinen Schlauchboot über das Mittelmeer bezahlen zu können. Diese Form von Menschenhandel kostet jährlich rund 2200 Menschen das Leben. Aman hat Glück: Er überlebt einen Sturm auf dem Meer und gelangt nach Europa in ein Flüchtlingslager. Er hat den großen Zwischenraum zwischen Afrika und Europa überschritten, kommt nach Österreich und beginnt ein Studium an der Technischen Universität Wien. Der Kontakt zu seiner Mutter ist jedoch abgebrochen.
In seinem Podcast „Zwischen den Kriegen“ erzählt Leonhard Peham die fiktive Geschichte der aus Berlin stammenden Brüder Johann und Albert Haider, die als junge Männer voller Enthusiasmus in den Ersten Weltkrieg ziehen. Nach dem Krieg wandert Johann in die USA aus, wo er eine Bar eröffnet, während sich Albert, der eigentlich studieren möchte, als Fabriksarbeiter durchschlägt. Der Gestalter begleitet seine räumlich getrennten Protagonisten durch die vermeintlich goldenen Zwanzigerjahre, thematisiert Prohibition, Börsencrash, Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und den Aufstieg der NSDAP unter Adolf Hitler. Im Zweiten Weltkrieg werden die beiden Brüder den Zwischenraum, der sie lange Jahre getrennt hat, auf tragische Weise überwinden: Sie werden einander als Feinde gegenüberstehen.